Der deutsch-israelische Maler Chaim (Egon) Kiewe war ein Rebell, der sich gegen die gängigen Kunst-Kategorien in Israel auflehnte. Er beherrschte die künstlerischen Ausdrucksweisen von zwei der wichtigsten Zentren für die Kunst des 20. Jahrhunderts: Paris und New York. Sein Leben war, wie seine Kunst, eine ständige Verwandlung – von seiner Kindheit in Ostpreußen über seine Jahre im Kibbutz Na’an und seine Aufenthalte in Paris, von der figurativen Kunst zur lyrischen Abstraktion und zur Pop-Art. Er blieb nie stehen und war immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten, sich auszudrücken. Als junger Mann nahm er an den Kämpfen teil, aus denen der Staat Israel entstand, nachdem er fast seine gesamte Verwandtschaft in der Shoah verloren hatte. Später erlangte er Anerkennung als Künstler in Ausstellungen in ganz Europa und gewann den Preis des Malerei-Festivals in Cagnes-sur-Mer. Nachdem er nach Israel zurückgekehrt war, wurde er zu einem wichtigen Dozenten in den bedeutenden Kunstakademien des Landes. Dort zog er eine neue Generation von jungen Künstlern heran, denen er die Freiheit des Denkens predigte.